Donnerstag, 31. März 2011

"Wenn es in Deutschland hagelt, kann man sich wenigstens sicher sein, dass die Haeuser nicht einstuerzen..."

Es war unglaublich heute morgen: Wintereinbruch in Suedostasien. Wir sind wohl unter den ersten Bleichgesichtern, die Angkor Wat schneebedeckt gesehen haben, denn Flocken (eigentlich sogar eher Hagelkoerner) sind hier bestimmt noch nie vom Himmel gefallen. Alle Einheimischen sind total aus dem Haeuschen und frieren sich halb tot. Aus unserer Sicht ist es so unendlich kalt jetzt auch wieder nicht, aber dafuer um so sensationeller - sensationel genug, dass wir vor unserer Abreise aus Siam Reap noch schnell einen Blogeintrag darueber in die Welt schicken mussten. Im Laufe der Tage gibt es dann auch einen Eintrag rund um unsere Erlebnise in Siam Reap und Angkor, falls wir es an unser Ziel schaffen, den Winterreifen sind hier gaenzlich unbekannt...

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Alle eingepackt hoch zehn, nur Fabi friert im T-Shirt.

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Marienkaefer im Schnee

Eiskalte Gruesse aus dem winterlichen Kambodscha
Fabi und Flo

Sonntag, 27. März 2011

"Ich wuerde schon gerne wissen, was das gerade war - nicht das ich eben geheiratet habe?!"

Unser letzter Eintrag endete damit, dass wir imit lauter l(/ch)aotischer Musik in Pakse einrollen. Pakse ist praktisch das Sprungbrett zum Sueden bzw. Suedostens Laos und hat sich perfekt angeboten um eine Tour auf das Bolaven Plateau zu starten. Bekannt ist das vorallem fuer seine Kaffee- und Teeplantagen sowie die schoene Landschaft. Unserer kleiner Ausflug beinhaltete jeweils fuer beide Getraenke eine Plantage mit Verkostung, ein paar Wasserfaelle, zwei Doerfer, eine Schule und einen Markt. Es war mal wieder ziemlich gut und unterwegs gabs auch noch ein paar Ameisen und Ameisenlarven zum Futtern; die Ameisen schmecken leicht zitronig (voellig ungewuerzt und noch lebendig) und der Larvengeschmack ist schwer zu beschreiben - evtl. etwas salziger Eigeschmack. Und die groesste Kaloriensuende haben wir auch noch mitgenommen: Gibt es eigentlich einen besseren Fettmacher als fritierte Eiscreme?!

Von Pakse wollten wir weiter nach Ban Hua, einem ziemlich eingeschlafenem Doerfchen auf der Insel Don Daeng im Mekong in der Naehe von Champasak. Wenn hier ein Sack Reis umfaellt, dann interessiert das die Leute noch. Unser Plan war bei einer Familie dort zu uebernachten. Homestay nennt sich das Ganze. Also sind wir morgens in Pakse auf den Markt, haben ein paar Spielzeugautos fuer die Kinder dort Dorf gekauft und haben uns dann in eine der Klapperkisten gesetzt, die in unsere Richtung fuhr. Unterwegs wurden wir auf einmal angehalten und alle Insassen wurden von irgendwelchen Frauen mit Baendchen und Papierblumen geschmueckt. War etwas komisch, aber uns wurde spaeter mit Haenden und Fuessen erklaert, dass das irgendeine Spendenaktion war. Wir haben auch gespendet, weil das irgendwie alle im Bus gemacht haben. Und wir waren die einzigen Langnasen. Was die locals machen, kann nicht so verkehrt sein. Geheiratet haben wir bei der ganzen Aktion also nicht. In Champasak angekommen sind wir mit dem Boot auf die Insel uebergesetzt, ins Dorf maschiert und haben irgendeinem Einheimischen "Homestay" vor den Kopf geknallt. Das machen scheinbar genug Touristen hier, den keine 15 Minuten spaeter waren wir bei Dorfbewohnern eiquartiert. Abends gabs noch ein Bad im Mekong und eine nette aber sehr holprige Unterhaltung mit unserem Gastgeber. Sein Englisch war nicht wirklich super, aber mit Haenden und Fuessen haben wir es sogar hinbekommen, dass er uns am naechsten Tag mit seinem Boot wieder auf das Festland gebracht und mit dem Auto des Hotels, fuer das er arbeitet, bis zur Strasse gebracht hat. Er hat uns auch noch geholfen einen Bus anzuhalten, der uns zu unserem naechsten Ziel bringen sollte - den 4000 Islands. Wohlgemerkt, "sollte". Diese Mal sassen wir wirklich auf Plastikhockern ganz vorne im Mittelgang des Minibuses und es haette wirklich niemand mehr in den Bus gepasst... denkste... keine halbte Stunde spaeter ist noch ein Laote mit seinen 6 Freunden eingestiegen. Ich weiss nicht wie es ging, aber es ging. Im Bus sind wir auf Aadesh getroffen, einen Englaender mit dem gleichen Ziel wie wir. Wir wussten alle drei, dass der Bus nicht genau dahin faehrt, wo wir hin wollten. Man hat uns aber versichert, dass wir nur einmal umsteigen muessten und das klappt alles. Wir hatten sowieso keine Wahl. Also irgendwo mussten wir dann natuerlich raus. Man hat uns sogar 5000 Kip unserer Fahrtkosten zurueck gegeben und gemeint "auf der Strasse da hinten kommt in 5 Minuten was, dass euch fuer das Geld ans Ziel bringt". 20 Minuten und sage und schreibe 2 Autos auf der besagten Strasse spaeter standen wir immer noch da. Wir haben natuerlich nach guter alter Neuseelandmanier versucht zu Hitchen, aber Fehlanzeige. Hey, aber siehe da, nach einer halben Stunde kam tatseachlich so ein Busverschnitt angefahren und hat uns wirkich an unser Ziel gebracht. Allerdings fuer 10000 Kip. Diese Mal hatten wir auch Huehner an Bord. Oeffentlicher Transport in Laos schreibt auf jeden Fall immer Geschichten. Die 4000 Islands, bei denen wir schlussendlich ankamen, sind ein ziemlich relaxtes und schoenes Plaetzchen. Im Prinzip haben wir unsere Haengematte nur verlassen um uns die Suesswasserdelphine im Mekong anzuschauen und sonst gab es nur den totalen Blackout. Nach ein paar Ruhetagen sind wir nach Kambodscha aufgebrochen. Wie es nicht anders zu erwarten ist, in Laos, wo das Bad fuer viele noch der Mekong ist, sind ATMs etwas rar. Dementsprechend sind unsere Bargeldreserven zu dem Zeitpunkt ziemlich knapp gewesen. Eigentlich gerade genug um die offiziellen Gebuehren fuer das kambodschianische Visa zu zahlen und 4 U.S.-Dollar fuer alle inoffiziellen Gebuehren. Ein Beamter ruehrt dort naemlich keinen Finger, wenn er nicht noch ein Plus bekommt. Um aber an jedem der gefuehlten eine Millionen Ein- und Ausreiseschalter einen Schein auf den Tish zu legen waren 4 Dollar dann natuerlich doch nicht genug. Da standen wir also, gestrandet zwischen Laos und Kambodscha, bereits ausgereist, aber kein Geld mehr zum Einreisen, hmppff... Aber am Ende mal wieder alles halb so wild. Wir haben uns dann von ein paar anderen Reisenden ein bisschen was geliehen und es konnte weiter gehen. Wir wollten nach Siam Reap und den Tempeln von Angkor. Die Busfahrt hat uns bis kurz vor Phnom Phen gefuehrt, bevor wir nach Siam Reap abgebogen sind. Wer mal einen Blick auf die Karte wirft , stellt fest, dass das wenig Sinn macht, aber die Busagenturen fahren nun mal so. Dann sind wir unterm Strich also doch schon ein bisschen in Kambodscha rumgekommen, wenns auch nur im Bus war. Gestern Nacht sind wir dann in Siam Reap eingetrudelt.

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Die Grenze nach Kambodscha


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Fruehstueck in Don Det


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Alltag in Don Det


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Abhaengen in Don Det



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Mekong in Don Det



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Auf dem Weg nach Don Det



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Don Khone



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... da gibts sogar Wasserfaelle



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Fabis Bett im Dorm in Siam Reap



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EIn typisches Bad miot Toilette und Dusche



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Beim Verlassen von Don Daeng



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Karaoke selbst beim Homestay...



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... aber das Essen war gut....



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... sehr gut...



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... das Dorf auch...



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auf der Insel im Mekong



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auf dem Weg nach wo auch immer...



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Ameiseneier... kann man essen!?



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Bolaven Plateau...


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... in einem Dorf


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... mit einem Haufen Kindern


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Tad Fane


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Don Khone


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man war der Wasserfall geil!


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... und zum Abschluss: Fritierte Eiscreme!


Gruesse aus Kambodscha
Fabi und Flo

Donnerstag, 17. März 2011

"an ageing but relatively modern bus, with two seats to yourself and no karaoke. Or it might not be..."

Fuer mich (Florian) gibt es aus Vang Vieng wenig zu berichten. Ich lag die meiste Zeit krank im Bett, habe gelesen oder mir dank Kabelfernsehen ein Fussballspiel nach dem anderen reingezogen. Fabi war mit Caro auf Fahrradtour auf der es wieder einige Hoehlen zu sehen gab.
Als es mir wieder besser ging sind wir miy dem Linienbus weiter nach Vientiane, der Hauptstadt Laos. Die Fahrt, samt Panne, kann man schon als kleines Abenteuer bezeichnen. It could "an ageing but relatively modern bus, with two seats to yourself and no karaoke. Or it might not be...", so viel sprach unser Resefuehrer zum Thema Bus fahren in Laos.
Vientiane haben wir auf Raedern erkundet. Hier gibt es eine Art "Champs-Elysee" und sogar einen Triumphbogen und, wer haette es gedacht, jede Menge Tempel und nervige Tuk-Tuk-Fahrer.
Nachdem wir noch einen weiteren Tag durch die Stadt geschlendert waren gings mit dem "VIP Sleeper Bus" nach Savannakhet. Wobei das "VIP" vermutlich fuer "very intimate place" stand oder sowas. Denn irgendwo zwischen Motor und Toilette war unsere Zweiasiatenkabine gequetscht. Eine Zweimannkabine war es definitiv nicht. Sagen wir es so> wenn wir beide in unserem Einmannzelt aus Neuseeland geschlafen haetten, dann haetten wir wenigstens die Fuesse ausstrecken koennen. Und ich bin echt nicht besonders gross.
Naja am naechsten Tag stand dann erstmal eine wohlverdiente Lao-Massage auf dem Programm. Das Ganze ist der Tahi-Massage sehr aehnlich und fuer weniger als 3 Euro die Stunde szu haben, genial! Ich ueberlege mir ernsthaft meiner Freundin so einen Kurs zu schenken;-).
Am naechsten Tag haben wir uns Roller fuer eine Tour durchs Hinterland ausgeliehen. Da ich noch nie auf einem Motorbike gesessen bin war es vermutlich nicht die beste Idee sich samt manueller Schaltung in Suedostasiens Getuemmel zu stuerzen. Nach anfaenglichen Schwierigkeiten lief es aber optimal. Wir umkurvten Schlafloecher, Kinder, Bueffel, ZIegen, Huehner und alles was sonst noch so auf der Strasse unterwegs war. Nachdem wir uns durch einige Sandbaenke gekaempft hatten kam auch schon das Highlight der Tour, Monkey Forest. Ich glaub ich lasse die Bilder fuer sich sprechen... aber der Wald hat seinen Namen verdient.
Danach gings durch eine Furt zu einem Dorf, wo es trotz einiger Verstaendigungsschwierigkeiten irgendwann etwas zu essen gab. Und den Rest des Trips koennt ihr euch noch in Bildern anschauen... er war unbeschreiblich, und ueberlebt haben wir ihn auch!
Der Tag darauf stand wieder ganz im Zeichen einer kuriosen Busfahrt nach Pakse. Wir haben gefuehlt fuer jeden Insassen einmal gehalten, damit sie sich irgendetwas beim Markt kaufen konnten. Oder damit noch mehr Gepaeck aufs Dach oder in den onehin schon ueberfuellten Bus geladen wurde. Vor allem auch wegen der staendigen "Musik" war es wieder eine kleine "Tortour". Aber wenn wir einfach nur komfortabel gefahren waeren... dann waere es ja auch langweilig gewesen.
Es folgen noch einige Tausend Bilder, die ich jetzt noch beschriften darf:


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eine Statur in Vientiane

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Buddha

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Kabelsalat in der Hauptstadt

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auf Fahrradtour durch Vientiane

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Vientiane...

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im Triumphbogen

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... auf dem Triumphbogen

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...

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... Blick auf die laotische Champs-Elysee

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Blick aus dem Hotelzimmer (immer noch Vientiane)

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des sieht eher nach Tubing (Vang Vieng) aus...

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... Partyyyy!

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... aehm lecker? Blutpudding, nicht nur an Halloween.

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Fabi in der Hoehle

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...

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... mit Caro

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Central Laos und seine einmaligen Gebirgsformen

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...

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Fabi's taeglich Chickensandwich

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Vang Vieng bei Nacht

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...

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... auf Klettertour (siehe letzter Blogeintrag)

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... morgens in Vang Vieng

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und wieder Vientiane

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auf Heimatssuche...

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und noch einmal der Blick aus dem Hotelzimmer (war echt cool)

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... ohne Worte...

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Monkey Forest

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die Dorfjugend

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"wenn wir Glueck haben sehen wir vielleicht EINEN Affen"...

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Fuetterung

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Tour auf dem Motorbike

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ja... da habe ich Ente bestellt und es war gleich mal ein Fuss mit auf dem Teller...

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unsere Kabine im VIP Sleeper Bus, schnuckelig oder?

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dagegen sind sogar Neuseelaendische Bruecken modern...

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Turtle Lake

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... wir durchquerten Fluesse...

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... von Ziegen und Affen gejagt...

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... Staerkung verdient...

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... ein mueder Fabi im Bus.

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... und vor einem Tempel in Pakse

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waehrend der Busfahrt werden einem allerlei Fleischspiese verkauft... wir haben uns nicht getraut.

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wo man einen Platz findet....

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 Ich vor unserem Bus nach Pakse (Fabi hatte vermutlichkeine Geduld das Bild komplett hochzuladen)

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... auf einer der Bruecken

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Emerald Buddha under construction

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Eindruecke aus einem der Doerfer

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ist dieses Bild nicht genial? Wer fuettert eigentlich wen?

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und zum Abschluss noch einmal Fabi auf dem Roller

...ach und uebrigens Japan ist weiter weg als Tschernobyl von Deutschland;-)

Bis zum naechsten Mal,
eure Asienkorrespondenten
Fabi, Flo