Donnerstag, 19. September 2013

Independència :D

Da es schon einen Reisebericht zu Barcelona gibt, werde ich diesen stark verkürzen und von drei besonderen Erlebnissen berichten. Vom Rest gibt es aber natürlich Bilder. Übernachtet habe ich immer bei Freunden, die ich in Estland kennen gelernt hatte. Mir wurde die Region, die Kultur und das Essen also aus erster Hand gezeigt. ¡Muchas gracias!
Das erste Erlebnis war die Menschenkette vom Norden in den Süden mit fast zwei Millionen Teilnehmern um für eine Unabhängigkeit Kataloniens zu demonstrieren. Dass das Thema so ernst genommen wird hatte ich nicht erwartet. Die Stimmung war aber gut und selbst die Spanier, die nicht aus Katalonien gekommen sind haben es mit Humor genommen.
Als ich im schönen Städtchen Tarragona war hat dort das Stadtfest Santa Tecla begonnen. Mit jeder Menge Konzerte, Shows und natürlich den berühmten Castells. Ich hatte mir das ganze aus sicherer Entfernung angeschaut, als ich plötzlich gefragt wurde ob ich nicht mitmachen wolle – klar, warum nicht? Auf einmal hieß es „es aléman“ und ehe ich mich versah stand ich in der Mitte. Man drückt sich unglaublich eng zusammen und wartet bis irgendwelche Leute über einen hinwegsteigen (war natürlich ganz unten). Wir haben ein so genanntes „pilar“ gemacht mit neun Stockwerken. Das war ein ganz schöner Druck auf den Schultern und ein heftiges Gewackel, sodass ich froh war, als es wieder vorbei war. War aber echt ein tolles Erlebnis.
Während ich im Port Aventura, dem größten Freizeitpark Europas, war, indem komischerweise fast gar nichts los war, ist uns irgendwann aufgefallen, dass mein Geldbeutel nicht mehr in der Tasche ist. Glücklicherweise wurde er, nachdem die Kreditkarte schon gesperrt war, im Fundbüro (ohne Bargeld) abgegeben. Wie er aus dem Turnbeutel gekommen ist, ist mir ein Rätsel… aber was solls, so hatte ich wenigstens meinen Personalausweis wieder und konnte nach Hause fliegen.
ERASMUS reunion in Barcelona

Demo für die Unabhängigkeit Kataloniens
Barcelona

Sagrada familia
Park Güell

Tarragona
http://youtu.be/Y3RkY_sNM0E
Castells
http://youtu.be/0_p1lg-VMkE

In der Burg im Hintergrund hat übrigens Iniesta geheiratet

Donnerstag, 12. September 2013

Nǐmenhǎo - Willkommen neue Welt!

Meine Damen, meine Herren,

man glaubt es kaum, aber ich habe es auch endlich geschafft nach zwei Wochen - schon?!! - einen Blogeintrag zu verfassen.

Wie ist das nun, erstes Mal Asien, erste fette Stadt in dieser Dimension? Ungefähr so:



Ähnlich viele Einwohner wie Österreich, Hochhäuser wohin das Auge reicht (nur die ganz Reichen haben ein "normales" Einfamilienhaus)  und insgesamt überall Menschen & Chaos. Überragend. Aber schwierig am Anfang.

Der Campus, der für mich wichtig ist, ist ca. halb so groß wie Salzburg (!!) - mit den ganzen Sportanlagen, Park und Wohnheimen fast dreimal so groß (Fotoblog dazu folgt!). Englisch ist zwar offizielle Sprache, aber versuch das mal einem Busfahrer zu verklickern - keine Chance. Prinzipiell merkt man aber schon den stark westlichen Einfluss, überall gibt's McDonalds, Starbucks (zwei auf dem Campus) etc. In meinem Wohnheim (Hall)  leben ganz viele Locals aus Hong Kong, was anfangs schwierig war, da diese sehr verschlossen, vielleicht sogar distanziert, waren. Das wiederum lag an der Orientierungswoche für die Neuankömmlinge und den komisch wirkenden Ritualen, die es in jeder Hall (und jedem einzelnen Stockwerk) hier gibt.

Salutieren als Teil der Orientierungswoche
mitsamt lautstarken Gesängen, hartem Training & wenig Schlaf
- hatte was von militärischer Gehirnwäsche
Nach dieser Woche jedoch waren diese sehr offen für Gespräche, initiieren aber selbst niemals eines. Jedoch ist das Interesse und die Freude immens, wenn man sie nach ihren Namen fragt und sich mit ihnen unterhält. Doch kulturelle Unterschiede wurden gestern Abend insbesondere in der Unterhaltung mit Ada deutlich: Sie stammt zwar aus Hong Kong, hat aber ihr Grundstudium in Peking absolviert, danach drei Jahre in Tokyo gelebt und jetzt hier ihr Jurastudium abschließt. Ihr Ziel: Auswandern nach Brasilien. Wtf? Das ist deswegen außergewöhnlich, weil - nicht nur in Hong Kong, sondern generell in China - das Mantra gilt: Studium, danach arbeiten - also eingliedern in die Gesellschaft und einen Beitrag leisten. 

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EXIT
Wer jetzt noch nicht eingeschlafen ist, für den habe ich noch zwei kleine Geschichten, die mir Ada erzählt hat - ansonsten gleich zu den Bildern springen.
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Geschichte 1:

Warum willst du weg? - "Ich will reisen, woanders arbeiten und nicht hier eine winzige Wohnung kaufen, für die ich mein Leben lang jeden Cent investiere muss nur um hier zu leben."

Für mich / uns aus dem Westen völlig verständlich, aber in Anbetracht des kollektivistischen Kulturverständnisses, bei dem das Wohl der Gemeinschaft über dem Eigenen steht, welches in Asien sehr verbreitet ist, eine heftige Aussage.

Wie bist du darauf gekommen? - "Naja, mein Auslandssemester und in die drei Jahre in Japan haben mir gezeigt, dass ich da Bock darauf habe. Deswegen gelte ich auch als Außenseiter hier."

Vergleicht mal unsere Einstellung dazu: Reisen? - Coole Sache. Sein eigenes Ding durchziehe? Überragend. 
Hier dagegen: Gliedere dich ein.


Geschichte 2:

Während dieser drei Jahre in Tokyo hat sie auch die Katastrophe von Fukushima miterlebt, denn auch in Tokyo herrschte damals nach dem Erdbeeben und dem Tsunami Ausnahmezustand. Sie sagte, dass es wirklich schrecklich war, weil die Stadt tot war - es ging nichts mehr. Supermärkte leer gekauft, Verkehrssystem zusammengebrochen - es war einfach ein Durcheinander. Genau hier wurden die Unterschiede zwischen westlichen & östlichen Kulturen deutlich. Trotz der Tatsache, dass es unmittelbar nach der Katastrophe keine Arbeit gab, fuhren die Menschen weiterhin zum Arbeitsplatz. Was sie dort machten? Sie starrten auf ihren Computer und machten rein gar nichts - außer sich zu sorgen. Jedoch war es für sie unmöglich bzw. in erster Linie undenkbar aus dieser Routine auszubrechen. Wie ich soll nicht in die Arbeit? Ich weiß, dass sie keine Aufgaben für mich im Moment haben, aber ich muss ja hin, es ist meine Aufgabe. Wahnsinn.
Auch die Firmenleitung sagte nichts in dieser Richtung, dass sie zu Hause bleiben können um sich um ihre Angelegenheiten zu kümmern. Es wurde einfach nicht hinterfragt, weil es völlig undenkbar ist, etwas zu tun, was den Regeln des Kollektivs widerspricht. Witzigerweise wusste keiner wie und ob sie zur Arbeit und wieder zurückkommen sollten, trotzdem bemühten sich alle hinzukommen. Ada berichtet, dass sie für den Heimweg 5h zu Fuß gebraucht habe. Fünf Stunden! So schnappte sie sich irgendwann noch weitere nicht-japanische Mitarbeiter und ging zum CEO um zu erfragen, ob sie nach Hause reisen konnten, da sie hier sowieso deplatziert seien. Nach langem hin und her willigte dieser ein. Doch die Reaktion von ihren Kollegen, aber auch ihren Freunden dort, waren äußerst interessant, denn alle waren schwerst enttäuscht von ihr. Nach dem Motto: Wie kannst du nur gehen? So saßen sie weiter unbeschäftigt ihre Zeit in der Firma ab. Ada ist eben anders. Sehr lieb, mega interessant, aber weniger angepasst wie üblich.

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so hochhauslastig ist GANZ Hong Kong
rechts meine Hall

spartanisch, aber ausreichend - inzwischen auch etwas eingerichtet

mein Zimmer

Die Aussicht aber überragend!
Tsingtao
- China's no.1 beer von Deutschen in China gegründet, später aufgekauft von der Regierung -

1.Bier

Hong Kong Central

hier befindet sich die berühmte Skyline



"Lieber Baum, wir wollen hier einen Wolkenkratzer bauen, weil wir dich
so gern haben, holzen wir dich nicht ab, sondern integrieren dich"

überragend diese Bäume

zwischen Wildnis & Wolkenkratzern

Blick vom riesigen Hong Konger Park

immernoch im Park

älteste Moschee in Hong Kong

Central

kleine lokale Läden gibt's natürlich auch ;)

Wenn's regnet, dann richtig!

Flucht vor dem Regen in einem Laden
8 Westler - Gott, haben die uns in diesem lokalen Restaurant angeschaut
Was wir gegessen habe? - Keine Ahnung, aber geil!

boah, diese Räucherstäbchen
 (kegelförmig verlaufend an der Decke hängend)

berühmter buddhistischer Tempel

Wünsch dir was!


So, das war's in Kürze.

Wer sonstige Fragen zu Studium, Austauschstudenten, Feierei etc. hat, sagt Bescheid - skypen und/oder Facebook läuft!

Zàijiàn!
(Tschüssi!)




Mittwoch, 11. September 2013

"Tutti okay!"

Hallo alle mit einander,
mir fiel mal wieder die Decke auf den Kopf, also musste eine kurze Reise durch Italien her:

Los ging's in Verona:
Verona bei Nacht

Die Arena von Verona - nicht so spektakulär bei Tag, aber die Papaufbauten für die Oper fand ich faszienierend, sahen täuschend echt aus.

Blick über Verona - Florenz stiehlt wohl diesbezüglich den meisten anderen italienischen Städten die Show - trotzdem nicht schlecht für den Anfang.
 Dann gings an den Gardasee zum Kite-Surfen.
Morgens Kite-Surfen, ...
..., abends feiern, ...
..., und zwischen durch das Panorama genießen, ...
... wie z.B. hier der Blick aus meinem Zimmer.
Per Anhalter gings weiter nach Florenz. Das hatte ich mir eigentlich schwieriger vorgestellt, da ich kein Wort italienisch kann. Was soll ich sagen, das Glück ist immer bei den Dummen. Der erste Italiener der mich mitgenommen hat, konnte perfekt Englisch, der nächste perfekt Deutsch. Dann wurde ich von einem Deutschen eingesammelt und für die letzten 2 km wurde ich dann allerdings von einer Italienerin ins Stadtzentrum gebracht, mit der ich wirklich keinen Satz wechseln konnte. Trotzdem hab ich mit ihr glaube ich am meisten gelacht. ("Tutti okay" ist mein (fast) erstes "Italienisch", das sie mir beigebracht hat)

Florenz war super. Viele lustige, nette Leute getroffen und viel erlebt.

Immer wieder lustig, Trampen.

Von außen hui, von innen, naja, nicht ganz so hui...

In Florenz wimmelt es nur so von Statuen, meistens eher antike oder deren Replicas. Das ist allerdings eine moderne.


Und gleich die nächste Statue hinter her. Diesmal "ein Original".
Sonnenuntergang über Florenz
Ein kurzer Abstecher nach Pisa war auch noch drin.


Premiere! Ich bin der erste Tourist, der von diesem Motiv aus dieser Richtung ein Bild schießt. Nein, ehrlich, ein rießen Menschenauflauf tummelt sich auf den paar Quadratmetern.

 Nächster und letzter Halt war Rom.

Der übliche Stadtbummel war Programm und ein gigantisches Gebäude nach dem anderen wurde bestaunt.

Das ist Rita, mit der ich ein paar tage unterwegs war.

Kolossales Kolosseum.

Wobei, es ist war groß und beeindruckend sowieso, aber so kolossoal riesig ist es dann doch wieder nicht.

Der Petersdom ist wesentlich kolossaler.

"ROSTFREI - Made in Italy." Solange der Kaffee, den ich damit umrühre "Made in Italy" ist, solls mir recht sein. Die Kaffeestübchen an den Ecken haben mir ganz gut gefallen.

Meistens super Wetter, aber nicht immer: So saß ich für 45 Minuten, hab gelesen und Postkarten geschrieben, als mich der Regen überraschte/flutete.

Es war wirklich Land unter, die U-Bahnlinie war auch gesperrt.

Und abends lässt man es sich dann wieder gut gehen. Man siehts hier nicht, aber das war eine Dachterasse mit Blick über Rom. Da hatten wir uns eigentlich ein ganz schönes Plätzchen raus gesucht.

Bis zum nächsten Mal und in diesem Sinne Cheers,
Fabi