Montag, 31. Januar 2011

"I think cars are female." "Why?" "If they don't want, they don't want."

Hi, waehrend ich hier warte bis mein Bus ankommt und mich zu meinem Bungeejump faehrt, kann ich mal wieder schnell zusammenfassen, was so in letzter Zeit passiert ist. Nachdem Flo, Lorenz und ich den Heaphy Track beendet hatten wurden wir von einem Tieraerztepaerchen aus Suedafrika eingesammelt und haben uns zusammen noch ein paar Hoehlenformationen in der Naehe angeschaut. Anschliessend gings weiter zu den Pancake Rocks. Die hatten wir frueh morgens ganz fuer uns alleine. Dann wurde es aber mal wieder dringend Zeit fuer eine Dusche. Also nichts wie ins Backpackers in Greymouth. Ich bin am naechsten Tag schon wieder aufgebrochen, waehrend Flo und Lorenz noch einen Tag laenger geblieben sind. Beim Trampen bin ich auf Nathalie gestossen, eine verueckte, sehr nette und hilfsbereite Belgierin, die fuers Reisen alles aufgegeben hat. Sie hat vor kurzem ihr Haus verkauft, ihren Job gekuendigt und ist jetzt auf Weltreise. Aber ihr Lieblingsland ist Neuseeland. Zusammen mit ihr bin ich noch einen kurzen Track gelaufen und dan sind wir zusammen zum Franz Josef und Fox Glacier. Zwischendurch haben wir noch Thorsten als weiteren Tramper aufgesammelt. Thorsten is Lehrer und kommt aus Bremen, also alles in allem waren wir ne ziemlich komische Truppe. Lustig wars auf jeden Fall. Letztendlich habe ich beschlossen, dass mich so eine Gletschertour schon interessieren wuerde. Gedacht, getan! Am naechsten Tag bin ich den ganzen Tag ueber den Gletscher maschiert. So, und ein Tag spaeter war ich auch schon in Queenstown. Soweit, in aller Kuerze. Noch ein paar Bilder hinterher:

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durch eine kleine Eishoehle

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auf dem Gletscher

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Franz Josef Gletscher aus der Ferne

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Dieses Schild gibt es nur in Neuseeland: Achtung Kiwis

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Der Track, auf dem ich mit Nathalie war

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Nathalie und ihr weibliches Auto, das aber Champ heisst. Und wenn es nicht will, dann will es nicht.

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Die Pancake Rocks

Gruesse Fabi

Freitag, 28. Januar 2011

... not again!

Eigentlich wollte ich (Florian) euch von dieser Geschichte verschonen aber langsam wird sie einfach zu sensationell. Es folgt eine kleine Liste meiner Zelt in Neuseeland:
1. Zelt: Marke: Navigation South (The Warehouse)
             Kosten: 50$
             Probleme: nicht Wasserdicht, unausgerfeiftes Gesamtkonzept, miserable Qualitaet,...
             Loesung: zurueck gebracht

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2. Zelt: Marke: Kiwi Adventure
             Kosten: 170$
             Probleme: zweifacher Stangenbruch, deswegen beschaedigter sleeve, zurueckbringen unmoeglich, schlechte Ventilation
             Loesung: fuer 25$ beim secondhandshop verkauft

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3. Zelt: Marke: Kathmandu
             Kosten: 100$ (im Sale statt 250$)
             Probleme: Stangenbruch nach drei Naechten, wird nicht mehr verkauft.
             Loesung:Geld zurueck bekommen

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4. Zelt: Marke: Kathmandu
             Kosten: 225$ (statt 750$ aus Mitleid, war der Einkaufspreis)
             Probleme: (noch) unbekannt

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Ich werde nie mehr ein Zelt in Neuseeland kaufen wenn ich noch einmal hier her kommen sollte!

Flo

Mittwoch, 26. Januar 2011

"You don't wanna walk Heaphy with this backpack"

Ein Tag nach dem Kajaken waren wir, d.h. Fabian, Lorenz und ich (Florian) abends um halb 7 noch 26 km vom Beginn des Heaphy Tracks entfernt, den wir am naechsten Morgen beginnen wollten. Unsere Ausruestung war wieder trocken und wir hatten Verpflegung fuer 6 Tage in der Wildnis mit uns. Aber es kam einfach kein Auto mehr, zumindest keines das uns mitgenommen haette. Um halb 9, wir wollten gerade aufgeben, hielt jedoch doch noch ein Wagen. "Heaphy Track? We live this way." Genial, wir mussten zwar zwei Stunden warten aber dann kam der perfekte Lift. Everything happens for a reason! Also ging es mit 4-wheel-drive ueber unbefestigte Strassen, durch Furten und zwei Bier fuer jeden bis zum Beginn des Tracks. Dort durften wir sogar noch umsonst campen. Es waere zu gefaehrlich gewesen sich nach Anbruch der Dunkelheit 500 m durchs Gebuesch zu schlagen. Man darf naemlich nur 500 m entfernt des Tracks umsonst campen.
Am naechsten Tag ging es dann endlich los, 82 km durch die Wildnis. Mit der gesamten Ausruestung fuer unseren Aufenthalt in Neuseeland zusaetzlich zur Verpflegung auf dem Ruecken. Teilweise waren wir Tagesmaersche von der naechsten befestigten Strasse oder auch nur einem Mobilfunknetz entfernt. Ich hatte noch nicht einmal kuenstliches Licht, da meine Taschenlampe just in time den Geist aufgegeben hatte.
Am ersten Tag ging es fast 18 km durchgehend bergauf. Waehrend man so lief kamen mir Saetze wie "You don't wanna walk Heaphy with this backpack" in den Sinn, wie es mir beim hitchhiken mitgegeben wurde. Als mir dies gesagt wurde war noch nicht einmal das Essen im Rucksack. Jeder hatte unterwegs ein paar wehwehchen aber nichtsdestotrotz kamen wir irgendwie vorwaerts. Am Abend schlugen wir ca. 50 m enfernt der Tracks unsere Zelte auf und tranken Tee. Die Nacht war schweinekalt und wer vorher aufgepasst hat kann sich denken in welchen Schwierigkeiten wir am naechsten Morgen steckten. Ein DOC-Ranger hatte gesehen, dass wir zu nahe am Track gecampt hatten und wir mussten deshalb eine Strafe von jeweils 16$ zahlen. Eine zwar verkraftbare aber peinliche und vor allem unnoetige Sache, vor allem da eine halbe Stunde weiter eine gigantische Grasflaeche gewesen waere, die sehr an Rohan aus HdR erinnerte, wo man ueberall haette zelten koennen.
Spaeter an diesem Tag ging es bei staendigem auf und ab durch, wie es fuer Neuseeland typisch ist,  voellig verschiedene Landschaften. Es gab Wald, Gras und Buschlandschaft soweit das Auge reichte. Am Abend schlugen wir die Zelte deutlich weiter entfernt des Tracks auf. Bei herrlicher Natur ging es am folgenden Tag stetig bergab, bis die Landschaft um uns herum einem tropischem Regenwald glich. Dort wollten wir bei einem Fluss einen Ruhetag einlegen. Die Rucksaecke wurden zwar leichter aber unsere Beine immer schwerer. Der Ruhetag glich jedoch eher einer Blutspende. Es gab einfach unglaublich viele Sandflies. Morgens haette wohl jeder von uns schwoehren koennen, dass es regnet, das Geraeusch kam jedoch von diesen Drecksviechern, de gegen die Zeltwand flogen. Der Tag war trotzdem ziemlich entspannend und die Idylle wurde nur von einem Hubschraubaer durchbrochen der ploetzlich knapp ueber unseren Koepfen hin und her flog und einige 100 m entfernt von uns landete. Es kam heraus, dass dort, mitten im Dschungel, die Basis fuer eine Hoehlenexpedition vorbereitet wurde.
Als es am naechsten Tag weiter ging wurde die Gegend immer tropischer und paradisischer. Als wir die Westkueste erreichten, kam man aus dem Staunen kaum noch heraus. Links Wasserfaelle, Felsen und Dschungel, rechts Palmen, ein weisser Sandstrand und ein azurblaues Meer. Wir waren so vertieft in den Anblick, dass wir gar nicht bemerkten wie weit wir gelaufen ware. Ploetzlich hatten wir das Ende erreicht. Dort campten wir am Strand mit abermals Wolken von Sandflies um uns herum. Unvorstellbar!
Das heraustrampen am naechsten Morgen gestaltete sich als schwieriger als erwartet, was wir ab diesem Zeitpunkt erlebten erfahrt ihr aber wann anders.
Bis dahin gibts noch die Bilder vom Track.

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Bevor es los ging

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Mittagspause

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Sonnenuntergang

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Nachtlager

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Gras und Busch

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native forest

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"einfach einen Fuss vor den anderen setzen"

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durch den Fluss

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ein paar Sandflies

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Westcoast

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fast am Ziel


Grusse Flo, Fabi

Kayak Tour im Abel Tasman

Hallo Welt,
an mir ist es haengen geblieben unsere drei Tage Kayaktour im Abel Tasman National Park zu schildern. Unfassbar ist es eigentlich schon, dass wir es geschafft haben, uns tatsaechlich alle am selben Abend vor dem selben Kayakverleih und zur ungefaehr selben Zeit im kleinen abgelegenen Marahau zu treffen. "Uns" ist dieses Mal Lorenz, Andrea und Maggie, zwei Oestereicherinnen, und natuerlich Daniel, Flo und ich. Die Tour war schnell gebucht und am naechsten Morgen sollte es losgehen. Der Plan war eine dreitaegige Route entlang der Kueste auf dem Meer und wieder zurueck. Soweit lief alles super. Aber es waere ja alles zu einfach gewesen. Mir gings die Nacht ueber ziemlich dreckig und mit Bauchkraempfen im Zelt zu liegen mit dem Wissen, dass man am naechsten Morgen einen mehrtaegigen, anstrengenden Paddelausflug in die Wildnis unternimmt ist nicht so angenehm. Paracetamol und ein Schluck selbstgebrannter Schnapps aus Andreas Flachmann haben mich wieder soweit auf die Beine gebracht, dass ich mich letztendlich am naechsten Morgen dazu entschlossen habe, mit den anderen ins Kayak zu steigen. Die Landschaft und der Ausblick waren, wie schon so oft, mal wieder wunderschoen. Die Anstrengung hielt sich in Grenzen und ich bin alles in allem froh, dass ich mit auf die Tour bin, weil man sich kaum eine schoenere Umgebung zum Auskurieren vorstellen kann. Fuer 3 Tage war unser Expedition ausgelegt und es ist erstaunlich, wie viel Gepaeck tatsaechlich in die kleinen Kayaks passt, schliesslich mussten wir Essen, Kleidung Zelt und Co. mitnehmen. Ubernachtet haben wir in der Bark Bay, Mittagessen gabs immer in einer einsamen Bucht und alles in allem haben wir es sehr locker angehen lassen. Die ersten zwei Tage hatten wir Sonnenschein und die See war nur einmal etwas rauh und verlangte uns doch etwas Muskelkraft ab um sicher in unsere Nachtlager-Bay zu kommen. Am zweiten Tag sind wir auf diverse Robbenkolonien getroffen und haben mit den oberfaulen Gesellen unseren Nachmittag in einer exotischen Bucht verbracht. Der letzte Tag war leider veregnet, aber warm war es trotzdem und wir haben es voellig durchnaesst aber gut gelaunt wieder nach Marahau geschafft.

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Im Camp: links Daniel, rechts hinten Maggie und rechts vorne Andrea

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Wir haben ziemlich viele Tiere auf unserer Tour gesehen

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Unser Camp in der Bark Bay

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Eine der Buchten, in denen es Mittagessen gab

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Der Blick vom Camp in der Bark Bay aufs Meer

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In einer Bucht haben wir Muscheln gepflueckt und dann abends zubereitet.

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Ziemlich faules Volk, diese Robben

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Flo im Kayak

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zwei unserer drei Boote auf hoher See

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So sehen die Kayaks aus, mit denen wir unterwegs waren

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Noch ein Blick auf eine der Buchten, in denen wir waren

Mittwoch, 19. Januar 2011

Ich liebe diese Kiwis!

So meine Damen und Herren,

ich habe auch mal wieder meinen Weg zum PC gefunden und dachte, dass es mal wieder Zeit fuer einen Blogei macht jetzt auch mal wieder einen Blogeintrag. Wie es sich so gehoert habe auch ich wieder einiges erlebt.

Am Mittwoch bin ich auf der Suedinsel gelandet und wollte noch nach Nelson, dass so 150km entfernt liegt. Wie es sich herausstellte hatte ich mein Ziel ein wenig zu hoch gesteckt, da ich relativ spaet angefangen habe zu trampen. Also musste ein Schlafplatz her. Die Suche begann und fuehrte mich abseits des Kaffs, in dem ich stecken geblieben bin. Ein abgelegenes, weitlaeufiges Grundstueck schien perfekt, also baute ich mein Zelt hinter einem Truckanhaenger auf, der mich nicht nur vor dem Wind sondern auch vor den Blicken des Besitzers schuetzen wuerde, der ja noch irgendwo sein koennte. Alles lief perfekt: Mein Zelt stand, Essen war am Kochen, die Sonne schien, da schaute ich nach rechts und...FUCK! Ploetzlich stand ein riesen Rottweiler neber mir! Ein Rottweiler! Mein Puls ging gleich auf hundertachtzig, wusste ich doch nicht, was das Viehch gleich macht. Vorsichtig streckte ich ihm meine Hand entgegen, sodass er daran schnueffeln konnte. Vielleicht konnte ich ihn ja streicheln und er wuerde mich nicht zerreissen? Er naeherte sich, rannte aber ploetzlich 5m nach hinten und knurrte. GROSSARTIG! Einziger Ausweg war der Truckanhaenger - und Leute, ihr glaubt nicht wie schnell ich da oben war. Erstmal fix und fertig ueberlegte ich. Schliesslich warf ich ein paar Steine um das Vieh wegzulocken. Half nichts - es rann zwar weg, kam aber immer zurueck. Ja,geil. Nach 20min rief der Besitzer, Ian, seinen Hund. Ich stand auf dem Anhaenger und wedelte und winkte. Als er es dann checkte, kam er zu mir rueber und schaute mich verwundert an. Immerhin campte ich wild und unerlaubt auf seinem Grundstueck. Nach 5min Unterhaltung ueber meine Lage, meinte er dann nur: "Wanna join me for a glass of wine?" Ach du scheisse, wie geil! In Deutschland haett er wohl den Hund auf mich gehetzt. Ich liebe diese Kiwis :). Am naechsten morgen, nach zwei Flaschen Wein vom Vorabend, kam es noch besser: Ich ging in seine Kueche um mir meine Toasts zu machen, dann meinte er nur: "What you're just having toast? Here are some eggs,mushrooms and bacon." Unglaublich geil! War der absolute Hammer :). Wie gesagt, ich liebe diese Kiwis ;).

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Da hatte ich noch Angst vor ihm: Diesel, Ians Rottweiler




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Die frohe Kunde uebermittelt: Es gibt Bacon, Eier und Pilze!


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Daaaaa ist das Ding!


Die naechsten Tage passierte nicht viel. Erwaehnenswert waere vielleicht noch, dass mir einer $50 geschenkt. Ja, ihr hoert richtig, er hat mir $50 einfach so geschenkt! Die Story dazu ist die:

Ich habe urspruenglich $380 abgehoben, aber nur $320 herausgekriegt. Fluchend setzte ich mich auf eine Bank und regte mich tierisch auf. Da kam der Typ und fragte mich was los sei. Als ich ihm die Situation erklaerte, konnte er mir auch nicht helfen und meinte dann nur: "Wanna have 50 bucks?" Ich schau den Kerl an und fragte was fuer Dienste ich den dafuer leisten muesse. Er sagte nur, dass ich ihm 5min seiner Zeit schenken muesste. Ouuuhkay. Alles klar. Er drueckte mir den Fuffi in die Hand und los gings.
"Bist du ein guter Mensch?" - "Ja."
"Hast du schon mal gesuendigt?" - "Ja."
"Hast du schon mal gelogen?" - "Ehm,ja."
(Das Gespraech stockte dann ein wenig, weil wir ueber Sex vor der Ehe diskutiert haben und ich meinte,dass Sex doch Liebe sei und nicht verboten sein duerfe vor Ehe. Seine Reaktion war lustig.)
Als wir dann festgestellt haben, dass ich ein guter Christ bin und nicht in die Hoelle komme - hoffentlich -, weil ich an Gott glaube, hat er mich entlassen. Noch nie so einfach $50 verdient! Ein bisschen verwirrt ging ich dann zum Treffpunkt mit den anderen Burschen. Warum schenkt der Kerl mir Geld? Seinen Vortrag haette er ja auch so halten koennen? Ich jedenfalls, fands geil :). Hab ichs schon gesagt? Ich liebe diese Kiwis :)

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Ich fasse es nicht..!



Danach gings auf ne 3-taegige Kajaktour mit den Borschen und zwei Oesterreicherinnen. Dazu folgt auch noch ein Blogeintrag.

Also bis zum naechsten halsbrecherischen Daniel-Abenteuer!

Cheers!

Dienstag, 18. Januar 2011

Naechte im Freien

Auch ich (Florian) melde mich mal wieder hier. Nachdem ich für zwei Tage im ruhigen Turakina gewwooft habe ging es nach Wellington. Ab diesem Zeitpunkt habe ich neben einigem Stress bezüglich meines Zeltes (kauft nie ein Zelt in Neuseeland!) eine aufregende Zeit hinter mir. So habe ich, nachdem ich in Wellington angekommen bin bemerkt, dass ich meinen Pass und mein Geldbeutel beim hitchhiken im Auto liegen lassen habe. Zum Glück wusste ich wo es geparkt war und bin gerade noch rechtzeitig, nämlich gleichzeitig wie der Besitzer, dort angekommen… puh… noch einmal Glück gehabt! Danach haben wir einige Stunden in einem Backpackers verbracht und mit Lorenz beschlossen aus Kostengründen im Park zu übernachten. Bis auf die leichte Hanglage, eine ruhige Nacht und eine spezielle Erfahrung… so mitten in der Hauptstadt Neuseelands. Am nächsten morgen gings noch in das spektakuläre Te Papa Museum und dann ab auf die Südinsel.
Während der Überfahrt haben wir wieder Delphine gesehen, aber so bald wir auf der Südinsel waren so gut wie nichts mehr. Es dämmerte bereits, war nebelig und gleichzeitig tobte auch noch ein heftiges Unwetter. Jeder normale Mensch wäre jetzt geradewegs ins nächste Backpackers. Jedoch nicht Lorenz und ich. Wir sind schließlich hier um Abenteuer zu erleben. Also ging es an der Küste entlang in irgendeine Bucht, in der bereits das Zelt eines weiteren Deutschen stand. Nach einer unruhigen Nacht haben wir am nächsten Morgen festgestellt wie schön diese Bucht eigentlich war und sind gleich noch eine weitere Nachte geblieben. Im Laufe des Tages hatte sich auch Fabian zu uns gesellt.
Am Freitag ging es nach Nelson zum Mittelpunkt Neuseelands. Auch dort haben wir auf einem Hügel und herrlichem Blick über die Stadt und die Küste übernachtet.
In Nelson haben wir uns auch wieder mit Daniel getroffen und sind zusammen mit zwei Österreicherinnen zum Abel Tasman Nationalpark aufgebrochen um dort zu kajaken. Dazu wird es einen extra Blogeintrag geben.

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Wellington während des Sonnenuntergangs


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Unser Nachtlager in Wellington


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Der Morgen nach der zweiten Nacht auf der Südinsel, sieht aus wie ein Campingplatz, Zelten war jedoch nicht erlaubt


Cheers,
Florian

Mittwoch, 12. Januar 2011

"Samwise, carry me!"

Hi, waehrend meine komplette Klamottengarnitur ein paar Runden in der Waschmaschine dreht, nutze ich mal die Zeit, um zu erzaehlen, was so die letzten 3 Tage passiert ist. Am Morgen nach der Moerdertour auf Mount Taranaki bin ich Richtung Tongariro National Park aufgebrochen. Die kuerzeste - aber auf keinen Fall die schnellste - Route fuerht ueber den Forgotten World Highway. Der Name kommt nicht von ungefaehr: Die 158 km lange Strasse schlaengelt sich durch die ein oder andere Geisterstadt und ist auch teilweise nur eine Schotterpiste. Meine Abenteuerlust hat mich dazu verleitet einen Versuch zu starten, die Strasse entlang zu trampen. Auf den ersten 20 km gibt es noch groessere Hoefe und ich wurde von zwei Besitzern mitgenommen. Folglich stand ich schon nach kurzer Zeit weit entfernt von wirklicher Zivilisation irgendwo in den Weiten Neuseelands. Ein Zurueck gab es also nicht mehr - und ein Vorwaerts erst einmal auch nicht. Aber nach 2 Stunden lesen und relaxen kam ein Kleinbus vorbei und hat mich tatsaechlich aufgesammelt. Hinterm Steuer sass ein super cooler Typ der mir gleich 2 Bier aufgeschwatzt hat. Die Fahrt war lang, langsam, aber schoen und entspannend. Im Prinzip genau das Richtige fuer den Tag nach einer Bergtour. Ich bekam ein bisschen Angst, dass ich es nicht mehr bis zum Tongario National Park schaffe und irgendwo auf dem Weg mein Zelt aufschlagen muesste aber ein paar Rides spaeter - unter anderem mal wieder in einem LKW (immer wieder cool) - kam ich doch noch kurz vor Einbruch der Dunkelheit im geplanten Camp an. Direkt neben meinem stand das Zelt von Eli, einem New Yorker. Wie die Amis halt so sind, hat es keine 10 Sekunden gedauert, bis wir im Gespreach waren. Am naechsten Morgen bin ich mit ihm zum Ausgangspunkt einer der beliebtesten Wanderstreckeen Neuseelands getrampt: Tongariro Alpine Crossing. 10 Stunden voller Tortur, Anstrengung, gigantischen Naturphaenomenen, ueberwaeltigenden Aussichten, Vulkanen, rauchenden  Bergspitzen, Kratern mit und ohne Seen, gelegentlichem Schwefelgeruch, Gebirgsbaechen und Waeldern spaeter hatten wir das andere Ende der Tour erreicht. Unterwegs sind wir auf den Mount Doom (Schicksalsberg mit 2291 Meter) aus Herr der Ringe und den Mount Tongariro (1978 Meter) geklettert und ich habe tatsaechlich mitten auf der Strecke die zwei Israelis aus Taupo wieder getroffen. Der Aufstieg auf Mount Doom war ziemlich hart und Eli meinte zwischendurch: "Samwise, carry me!" Keine Chance. Am Ende der Tour und unserer Kraefte mussten Eli und ich wieder ein bisschen bangen, dass wir zu unserem Camp zurueck kamen, aber letztendlich wurden wir doch aufgesammelt und sind dem Sonnenuntergang noch zuvor gekommen. Es gab noch ein gemuetliches Bier mit zwei Deutschen auf Motorradtour durch Neuseeland bevor der Tag vollends zu Ende ging. Am naechsten Morgen wollte ich weiter nach Wellington. Eli hat mir noch die Nummer von Couchsurfing-Mitgliedern dort gegeben und gleich noch klar gemacht, dass ich dort ein paar Naechte uebernachten kann. Was kann man sich mehr wuenschen?! Ja, und dort habe ich die gestrige Nacht verbracht und sitze grad auf der Couch und geniesse die himmlische Aussicht ueber die Bucht vor der Stadt waehrend ich tippe und auf meine Waesche warte.

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Dieses Bild ist ein kleiner Nachtrag: Das sind Brian und sein Sohn Willson, die uns den ganzen Weg von Ahipara bis nach Auckland mitgenommen haben.

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Und noch ein Nachtrag: In New Plymouth waren Daniel und ich auf dem Festival of Lights.

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Der Anfang des State Highways 43 liegt noch mitten in der Stadt. Die vergessene Welt setzt erst weiter draussen ein.

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Das war nur ein schneller Beweis-Snapshot, dafuer dass ich im Truck mitgenommen wurde. Nicht so gut geworden.

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Ich am Rand des Kraters des Schicksalsbergs auf ueber 2000 Meter Hoehe

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Ein kleiner Eindruck von der Aussicht. Der Berg im Hintergrund ist uebrigens Mount Ruapehu, der hoechste Berg auf der Nordinsel Neuseelands.

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Das ich tatsaechlich auf einem Vulkan stand, erkennt man unter anderem an dem Wasserdampf, der ab und an mal aufstieg.

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Links steht Eli und die beiden Damen rechts sind die israelischen Ex-Offiziere, die schon in einem frueheren Blog-Eintrag vorkamen.

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Mein naechster Schlafplatz in der Hauptstadt Wellington.

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Die Aussicht in meiner neuen Bleibe ist gigantisch. Von dem Huegel kann man die ganze Bucht ueberblicken. Etwas weiter rechts, nicht mehr auf dem Bild, kann man den Flughafen sehen, auf dem morgens im Minutentakt Flugzeuge landen und abheben.

So long, sehr windige Gruesse aus Windy Welli
Fabi