Montag, 27. Juli 2015

Ode an den Balkan [Bilderbuchstory]

Servus, Dobar dan, Mirëdita, Dobar den, καλή μέρα & iyi günler,

zum 100 (+1). Blogeintrag habe ich für alle Faulen, Gerne-liegen-bleiber, Scroller, Genießer, Snoozer und „ein Bild sagt mehr als 1000 Worte“-Freunde etwas ganz besonderes vorbereitet! Euch wird dieser Eintrag besonders zusagen – „Ooohh“s, „Aaaaah“s und „Oh mein Gott!“ garaniert!–, denn es werden 96% weniger Text und 237% mehr Fotos versprochen.

>> Reiseroute: Bosnien-Herzegowina, Kroatien, Montenegro, Albanien, Mazedonien.

Viel Spaß!

Ps.: kein Make-Up, kein Photoshop - vielleicht kommt der gleiche Eintrag nochmal in ein paar Wochen um die verzerrte idealistische Welt der Medien kritisch, reflektierend in Frage und an den Pranger zu stellen. (Oh Gott, diese Busfahrten über Nacht tun mir eindeutig nicht gut.)



Mostar,
 Bosnien-Herzegowina

berühmte Brücke in Mostar: 24m hoch, im Balkankrieg zerstört & wieder aufgebaut. Auch beliebt für Sprünge ins Wasser - zum Vergleich: beim Red Bull Cliff Diving sind's 26-28m!

/ famous bridge in Mostar: 24m high, destroyed during & rebuilt after the Balkan Wars. Also very popular for high diving - to put this into context: the usual hight at Red Bull Cliff Diving is 26-28m!

Innerhalb des Sniper-Towers ("Scharfschützturm"): Heute leer stehend, dafür voller Graffiti & Backpacker, die abends die Aussicht über Mostar genießen

/ Inside of the sniper-tower: today an unused ruin packed with graffiti & backpackers who enjoy the view over Mostar

Voila: Le Aussicht über Mostar

/ Voila: Le view de Mostar (gotta love my english translations)

Wasserfälle in der Umgebung von Mostar - traumhaft!

/ Waterfalls close to Mostar

Burg & Dorf Počitelj #1

/ Castle & Village Počitelj #1

#crazyhipsterphoto #addphilosophicalquotehere #somuchwow

Počitelj #2
Aussicht von Počitelj #3

/ View of Počitelj #3

Burg & Dorf Počitelj #4

/ Castle & Village Počitelj #4


Bosnien: beste Cevapcivi ever!! (zugegeben, dass Bild wurde in Mazedonien aufgenommen, weil ich es in Bosnien verplant habe - was Kenner natürlich sofort an dem fehlendem Brot erkannt haben) ;)



Dubrovnik,
Kroatien
Blick über die Altstadtmauer

/ Oldtown-Wall



Hafen

/ Harbour



Reiner Game-of-Thrones-Fanshop, samt dem Eisernen Thron und anderem Schnickschack - aber die Jesusfiguren dürfen trotzdem nicht fehlen :D

/ Game-of-Thrones-Fanshop selling nothing except of GoT-stuff (which makes sense) AND of course jesus figures (which makes sense cause we're in the very catholic Croatia) :D

Kirche

/ Church







Verbesserung der deutsch-brasilianischen Beziehungen nach dem WM Halbfinale mit Manuela aus Sao Paolo (Keine Ahnung wie oft ich darauf angesprochen wurde -"Germanyyy, gooood teeeaam, winwin Brasil, ooooh!")

/ Improving the german-brazilian relationship after the world cup semi final with Manuela from Sao Paolo (Don't ask me how often this topic was brought up during my travels -"Germanyyy, gooood teeeaam, winwin Brasil, ooooh!")


Blick vom Stadthügel Dubrovniks

/ View from a hill over the coastline around Dubrovnik

 Montenegro

Bucht von Kotor

/ Bay of Kotor

First let me take a selfie!

(Wobei? Gelten Selfies auch als Selfies, wenn sie nicht mit ausgestrecktem Arm bzw. Selfie-Stick gemacht wurden? #fragedenhipsterdeinesvertrauens

Bucht von Kotor #2

/ Bay of Kotor #2

Shkodra See auf der montenegrischen Seite

/ Lake Shkodra on the montenegrian side


Albanien

Shodra

Fischer fischen frisch-Fisch am Shokdra-See

/ Fishing at Lake Shkodra

Dhurres

Auffällig in Albanien: Es fahren mega viele Mercedes herum! Nicht nur ältere Kaliber, wie dieses hier, sondern auch das neueste vom Neuesten. Teilweise stehen 6-7 solcher Wagen in einer Reihe, woraufhin ich den Hostelbesitzer fragte, wie das denn sein könnte. Er ganz trocken: "Naja, wir klauen eben gerne." :D

/ Remarkable fun-fact: There are SO many Mercedes in Albania - and I'm not only talking about old, but also brandnew, very expensive ones. One time I noticed about 6 or 7 of those in line and asked the owner of the hostel how it's possible that there is such a big amount of Mercedes in Albania. His answer: "Well.. we just like to steal." :D




Berat: Stadt der 1000 Fenster

/ Berat: Town of a thousand windows

Es ist offiziell! Ich gründe eine Marketingagentur im Balkan! Die einzige Strategie: Sex sells! Traumhaft in Kombination mit Flachwitzen; Name der Agentur: 69 ideas (69 Ideen). Slogan: put you in the right position! (Wir bringen sie in die richtige Position!); Ganz ehrlich, Wasser SO zu bewerben, hallo? :D

It's official! I'm starting a marketing agency in the Balkans! Why? - Sex sells is the only strategy! Imagine the possibilities with antijokes! Name of the agency: 69 ideas. Slogan: We put you in the right position! (seriously, how on earth can you advertise water like this? :D )


Bildunterschrift hinzufügen

Leider die andere Seite des Balkans, insbesondere Albanien: Rechts die gut erhaltene Burg, links der Müll einfach unbedacht daneben aufgetürmt.

/ Unfortunately one of the problems of the Balkans, especially Albania: Rubbish dumped close to the wonderful castle.




ein bergauf Lauf mit Sonne zu Hauf, und der Schweiß läuft #läuftbeidir

/ untranslatable german joke >> sweat

Tour entlang der albanischen Küste. Keine Ahnung, was mir besser gefällt: Juliens Shirt oder die Aussicht. (die Kombi machts :D )

/ Tour along the albanian coast. What do like more: Juliens shirt or the view?  (I'm going with the combination of both :D )



Borussia Dortmunds Trainingslager in Albanien mit Thomas Tuchel (links) und Mats Hummels (rechts)

/ Borussia Dortmunds Training Camp in Albania with Thomas Tuchel (left) and Mats Hummels (rechts)

Blue Eyes in der Nähe von Saranda: Überragend klar, arschkalt!

/ Blue Eyes close to Saranda: very clear water, however damn cold!

Wanderweg zum Blue Eye

/ Hiking Track to the Blue Eye




So, hoffe ich konnte ein bisschen Werbung für den Balkan machen. Jetzt steht noch knapp eine Woche Istanbul an und.. joa, ich hoffe dass ich dafür einen Gastautor anwerben kann, der sprachlich gewandter ist und auch noch besser aussieht.

In diesem Sinne,

ciaociao (relativ globales "Auf Wiedersehen", auch im Balkan ;) )

Mittwoch, 15. Juli 2015

'Can you even cook without oil?'

Salve!
Delft in the morning on my way to the station
As this is our 100th post and for other reasons this one will be in English.

After my exams I left Delft and went to Torino, where it was so incredibly hot that I was not even able to eat gelato anymore. It litterally melted within 30 seconds and I was desperately trying to find a place to wash my hands and pants... so I got totally lost and luckily found Mole Antonelliana (next picture) with a tourist information right next to it. So I had to run to the station to get my train to Firenze, which obviously was half an hour late.

Torino

Next, I met Marta in Firenze and after a couple of days we went to Elba for some camping and beaching.

Portoferraio, Elba
When buying groceries she asked whether it was even possible to cook without oil. After trying it in New Zealand, I have to say... yes, kind of. Anyway we decided to buy it and it didn't break. Therefor she agreed on not only laying in the sun and melt away.

Marta waiting for dinner (it was surely cooked with oil)

Siena, Tuscany

Piazza del Campo as tiny planet

Tomorrow we fly to Romania, wir melden uns.
Ciao e a presto!

Freitag, 10. Juli 2015

Albanischer Wahnsinn aka "No worries"


Eigentlich wollte ich erst nächste Woche einen Blogeintrag schreiben. Einen, der die geballte malerische Schönheit des Balkans zeigt, inklusive Bergpanoramen, Sonnenuntergängen, Stränden etc - die volle Dröhnung eben. Und eigentlich schreibe ich auch keine Blogeinträge über einzelne Tage, insbesondere nicht am selben Tag wie es sich zugetragen hat. Aber heute... hach, ich glaube ich werde zu alt für den Scheiß. Dieser handelt von Chaos, Missverständnissen, unglaublicher Freundlichkeit und dem König Zufall.

Eigentlich war nämlich eine Tagestour geplant. Momentan bin ich in Shkoder, Albanien, von wo aus eine Tour zum Lake Koman, der wunderschön in den Bergen liegt, geplant war: Morgens um 6 Uhr aufstehen, Bus zum See, Fähre, kurz umschauen, Fähre zurück. Easy peasy, 20€ - so weit, so prächtig.

Lake Koman

Vor Ort die erste Überraschung: Die Gruppe, mit der ich diese Tour zusammen machen sollte, hatte nicht wirklich vor mit der Fähre zurück zu fahren, sondern wollte stattdessen in den Bergen übernachten um dort zu wandern. Auch der Guide, der wie ich dachte uns ein paar Infos geben und uns begleiten würde, entpuppte sich als Busfahrer. An und für sich kein Problem, doch als ich ihn fragte, wann denn die Fähre zurückfährt, meinte er: „Gar nicht. Die nächste fährt erst morgen um 13 Uhr.“ Das war schon ein Problem, denn außer ca.30€, Handy und Kamera hatte ich nichts dabei. Die Logik: Es ist eine Tagestour, ich komme wieder zurück, mit Guide und extra reserviertem Bus – wozu unnötig Zeug mitschleppen, wer weiß was unterwegs passiert?

Was folgte war eine 10- bis 15-minütige Diskussion, was ich jetzt tun könnte. Der „Guide“ schlug vor, dass ich in einem Hotel übernachte. Dazu hatte ich zu wenig Geld und nicht die passende Kleidung (war so 15° Grad, mega windig). „Don't worry about it.“ („Mach dir keinen Kopf“) - sollte ich noch öfter hören. Hotel sei schon bezahlt (vom Chef scheinbar) und am nächsten Tag kann ich einfach die Fähre zurücknehmen. Problem: Es war keiner auf dem Boot dabei, an den ich mich hätte wenden können, weswegen sich das alles nach leeren Versprechen angehört hat. Als ich dann meinte, dass ich lieber den Bus zurücknehmen würde und das Bootsticket zurückgeben würde, war er nicht ganz so begeistert und hat mir eine private Bootstour angeboten (hörte sich nach teuer an, deswegen habe ich das abgelehnt).

Ende vom Lied: Es hat angefangen zu regnen, alle im Boot warteten auf mich, er hat nochmal seinen Chef angerufen, es bestätigt, dass ich im Hotel schlafen könnte.. also bin ich mit. Aber eigentlich hatte ich keinen Bock dort eine Nacht zu bleiben, insbesondere weil mein ganzes Zeug noch in Shkoder war. Deswegen würde wandern z.B. auch flach fallen. Aber gut: „No worries.“

Die Fahrt war echt schön, genießen konnte ich es aber nicht wirklich. Dort angekommen, stellte ich fest, dass eine gut ausgebaute Straße zurück nach Shkoder führte. Also nahm ich mir vor einen Bus von irgendeinen größeren Dörfer zu nehmen, was auch tatsächlich ging.

Mega erleichtert saß ich dann im kleinen Minibus, genoss die Aussicht, alles super. Bis der Fahrer sich an mich wandte, ich aber keinen Ton verstand. Zum Glück konnte einer der anderen Mitfahrer Englisch und fragte mich rhetorisch, ob ich meinen Pass dabei hätte. De döm. Mir rutschte das Herz in die Hosentasche – ich muss wohl ziemlich geschockt drein geschaut haben – und verneinte.

Kurze Stille.

Ich fragte, wozu ich ihn den bräuchte (dumme Frage). - „Wir fahren über den Kosovo“.

WAS?!“ (das war wohl der Moment, in dem meine Augen leicht herausgesprungen sind) - „Ja, der Weg ist zwar ein bisschen länger, geht aber schneller, weil es eine Autobahn ist.“

..

Was jetzt?!!“, fragte ich dann. Momente des Erstaunens und Unglaubens vergingen. Verdutzte Blicke wurden zwischen den anderen Mitfahrern (alles Albaner) ausgetauscht. - „Ach, dann zahlst du einfach 10€ mehr für die Fahrt und gibst dem Typen an der Grenze ein kleines Trinkgeld“, die lapidare Antwort.

Und wie zum Teufel mache ich das genau?“, brachte ich nur hervor. - „Ach, das machen wir schon.“

Alles klar.

Na gut, umkehren war keine Option (weder für mich, noch für die anderen), also hieß es Augen zu und durch. Und eigentlich war ich ziemlich ruhig. Nervös wurde ich erst direkt an der Grenze, nur scheinbar war es meine vorherige Reaktion, die den einzigen, der des Englisch mächtig war, dazu veranlasste mit mir ein bisschen mehr zu quatschen. „No worries.“

Ach ja, wir mussten die Grenze zweimal durchqueren – klar, einmal in den Kosovo und dann vom Kosovo nach Albanien zurück. Aber erst bei der zweiten Überquerung kam es zu einer etwas längeren Wartezeit. Es ist ungefähr so wie vor einem wichtigen Vortrag, man versucht sich zu beruhigen, ruhig zu agieren, damit das sich auf den Geist überträgt. Gefeiert habe ich es trotzdem als wir dann weiterfuhren. Im Endeffekt blieben wir alle im Bus sitzen und durchgecheckt haben sich mich auch nichts (gab ja theoretisch auch nichts, was durchzuschauen wäre).

HA! - Und ich dachte die Grenze zu Fuß zu überqueren hätte was! Aber das! Ich war happy.

Weiß nicht, ob ich es schon erwähnt habe, aber wir fuhren übrigens nicht direkt nach Shkoder, sondern nach Tirana (ca. 100km entfernt, dauert aber wegen der Straße deutlich länger). Der Englischsprachige hieß übrigens Petri, kam aus Tirana, wollte es sich nicht ausreden lassen mich während einer Pause (nach der Grenze) auf einen Kaffee einzuladen und war mitsamt seinem Schwager und dessen Bruder mega freundlich.

An der Kreuzung, an der es links nach Tirana und rechts nach Shkoder ging, hielt der Bus dann an, woraufhin Petri meinte, dass er mir einen Bus anhält. Was bitte? Ganz einfach: Man steht an der Straße, winkt einem Minibusfahrer zu, der hält an und man fährt für 5€ nach Shkoder. Insgesamt waren aber ausnahmslos alle Albaner mega freundlich und hilfsbereit, auch wenn das mit dem Englisch meistens hapert.

Also Ende gut alles gut. Den Reisenden bleibt das Glück wie immer hold. Nur in Zukunft könnte ich gerne auf diese Erfahrungen verzichten. Bin auch nicht mehr der Jüngste ;).

Bis zum nächsten Mal - dann hoffentlich mit einer Liebeserklärung an den Balkan ;)