Nach mehreren Montan Klausurentortur war auf jeden Fall
etwas Action von Nöten. Also, ganz wie wir‘s in Neuseeland gelernt haben, ab an
die Autobahn und Daumen raus, der Tag wird von alleine gut! Hoffentlich...
unsicher war ich nämlich beim ersten Trampen in Europa. Die Raststätte, die mich
mir rausgesucht hatte und nach 1 h Marsch querfeldein errichte, war von einer
Baustelle fast(!) vollständig blockiert, es war bitter kalt, das Wasser
gefroren. Das kann ja heiter werden! 30 Sekunden den Handschuhdaumen in den
Eiswind gestreckt und schon von einem Geschäftsmann im 3er BMW eingesammelt
worden. 3 Rides später, 16 Grad wärmer: Lyon, irgendwo rausgelassen, verloren
wie üblich. "Je suis oú?" einfach mal der ersten Passantin mit einem
Lächeln an den Kopf geworfen und ihrem Kind einen Schokoriegel geschenkt. Wir
konnten uns kein Wort verständigen, aber sie hat mich einfach am Arm gepackt
und in das nächste Jugendzentrum um die Ecke geschleppt. Die 2 Damen an der
Rezeption haben mir einen Stadtplan in die Hand gedrückt, mir im Internet ein
Hostel rausgesucht und mich zur nächsten Metro gelotst. Ich habe selten so
viele coole, nette Leute wie in diesem Hostel auf einem Fleck getroffen. Was
soll ich sagen: Der Tag wurde von alleine gut! =) Über Lyon an sich lass ich
die Bilder sprechen. Erwähnenswert ist aber auf jeden Fall Miguel, den ich im
Hostel kennen gelernt hab. Als Chilene kann er natürlich Spanisch, außerdem im Repertoire,
eine Hand voll Französischvokabeln. Ich kann Englisch und Deutsch. Wir haben
kurzerhand mit Händen und Füßen beschlossen, wir gehen Einen Trinken. Unsere
Unterhaltung muss zum Schießen gewesen sein. Obwohl wir uns nicht verstanden,
verstanden wir uns Recht gut und waren abends mit französischen Freunden von
ihm weiter feiern. Super Typ. Bisher war alles planlos, aber in Lyon habe ich
mir einen Rückflug von Barcelona nach Hause gebucht. Damit stand das langfristige
Ziel immerhin mal fest. Außerdem habe ich mir sagen lassen, Montpellier wäre
wunder schön. Damit war das kurzfristige Ziel auch klar.
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Mein 3. Ride Nähe Freiburg bis nach Lyon =) Super nett! Die Zeit ging rum wie im Flug. |
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Lyon bei Nacht |
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Lyon bei Regenwetter =( |
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Freunde von Miguel, und noch andere aus dem Hostel, augerechnet Miguel fehlt. Er macht das Foto. |
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So sieht das aus, wenn man als backpackender Anhalter seine Reise plant. |
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Mit einem Schild zu trampen ist in den allermeisten Fällen völliger Schwachsinn. Ich habs auch nicht benutzt, hatte aber ein bisschen Wartezeit und brauchte was zu tun. |
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Aha, Kiel trampt also. Karlsruhe auch. |
Schon im Touristenoffice in Montpellier auf der Suche nach
einem Stadtplan habe ich Futzi und Aiglie kennen gelernt. Beide aus
Griechenland. Und ich dachte Griechen gibt es nur im Fernsehen. Neben Englisch,
Deutsch, Griechisch, Französisch und Spanisch sprach Aiglie auch noch perfekt
Deutsch. Verständigung war also ausnahmsweise mal gar kein Problem. Zusammen
mit noch 3 weiteren Freunden der beiden hatten wir einen netten Abend.
Montpellier hat sehr viel Charme: klein, schön, studentisch, ruhig am Tag,
belebt am Abend und in der Nacht, keine Autos im Stadtkern - eine der besten
Städte, die ich in meinem Leben gesehen habe.
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Und ich dachte, Griechen gibt es nur im Fernsehen. Super Truppe! |
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Ja ja, eine Studentenstadt |
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Posen mit Aiglie. |
Hitchen von Carcassonne nach Perpignan war wahrscheinlich
komfortabler als Taxifahren. Auf dem Fußweg aus der Stadt einfach mal
probeweise den Daumen rausgehalten. 300 Meter von der Festung entfernt wurde
ich schon eingesammelt und in das Stadtzentrum von Perpignan gebracht.
Großartig =). Perpignan war allerdings relativ lahm. Wenn man da keine
Gesprächspartner im Hostel findet, wäre man echt aufgeschmissen. Aber es gibt
so viele Reisende - kein Problem. Als Sprungbrett nach Spanien ist Perpignan
auch nicht am geeignetsten, weil vernünftige Orte zum Hitchen nur weit
außerhalb liegen. Aber nach 1,5 h laufen (schöner Weg, siehe Bilder, also kein
Problem) kam ich an eine vernünftige Stelle und wurde nach 10 Minuten
aufgesammelt. Das Ziel stand noch nicht fest, Valencia oder Barcelona?
Internet, der Hostelbesitzer in Perpignan, der Fahrer des Autos in dem ich gerade
saß und andere hatten die Sache ganz klar gemacht: "Hitchen in Spanien,
vergiss es!" Aber klein Fabi musste es natürlich wieder besser wissen. Auf
der Höhe von Barcelona ließ ich mich absetzen und streckte den Daumen in
Richtung Valencia. Was soll ich sagen, 5 Minuten später wurde ich aufgesammelt.
Waren natürlich keine Spanier, sondern Syrer. Der Fahrer war schon länger in
Spanien und sprach gutes Englisch. Dabei hatte er seine Tante und Ihre Tochter
- syrische Flüchtlinge, die gerade erst in der EU angekommen sind - wie weiß
ich nicht, aber sie meinten, sie wären in dem Moment lieber geflogen als
gefahren, hatten aber keine Pässe... Um das Eis zu brechen hatte ich ihnen ein paar Gummibärchen angeboten - "Do you
have something without meat - we are Moslems" - Keine so gute Idee Moslems
Gummibärchen anzubieten. Erster Gedanke: "Ou shit, jetzt schmeißen sie
mich gleich aus dem fahrenden Auto." War dann aber kein Problem und im
Endeffekt war das tollpatschige Gummibärchenangebot doch ein Eisbrecher. Die
zwei Damen konnten allerdings kaum Englisch. In diesem Rahmen entstand auch die
Überschrift: "Did you like it?" - "Yes, I speak Arabic." 30
km vor Valencia wurde ich auf einer der Hauptstraßen in die Stadt abgesetzt und
bekam die volle Wucht spanischer Anhalterfeindlichkeit zu spüren. Ich war mir
schon sicher, dass ich die Nacht an der Tankstelle verbringen müsste, als ich
nach 2,5 h abends schon nach 9 Uhr doch noch eingesammelt und ins Stadtzentrum
gebracht wurde. Es wurde ein super Abend in Club-Bars mit super Leuten aus dem
Hostel.
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Vor der Festung. |
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Die Festung ist rießig. |
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Wir haben es uns einen Abend richtig gut gehen lassen: Dinnieren in der Festung. |
Valencia ist auch ziemlich genial, soweit ich es gesehen
habe. Ich habe vor allem Zeit im ozeanographischen und naturwissenschaftlichen
Museum verbracht.
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Für mehrere Milliarden haben sie da eine Oper und zwei Museen hingestellt. Die Architektur kann sich sehen lassen. Da hab ich mich einfach zusammen mit Patrick mal dazu gestellt. |
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Ein Marsch vom Stadtzentrum Perpignan in trampfreundlichere Gefilde... gar nicht mal so übel. |
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Das ist jetzt die Oper |
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Wie gesagt, ich war viel im Museeum. Das war im ozeanographischen..., |
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...das im technisch-naturwissenschaftlichen. Im Vordergrund das Faucoultsche Pendel. Da bin ich letztes Semester beim durchrechen dran gescheitert. |
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Tempomessung: Hunderfünfzig und irgendwas. Ich war nur 10km/h unter dem Rekord mit meinem Schuss |
Da freut sich das Physikerrherz
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Solche Metzgereien, in denen eine Wand mit Schinken vollhängt, findet man hier an jeder Ecke. |
Mit
BlaBlaCar (dem spanischen Pendant zu Mitfahrgelegenheit) kam ich 2 Tage später schlussendlich
in Barcelona an. Am besten lasse ich wieder die Bilder sprechen:
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Magic Fountain - auf jeden Fall einen Besuch wert |
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Camp Nou - Barca vs. Mallorca, 6:0 Fazit: Stadium gigantisch, Spiel sehr einseitig |
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Strandpromenade |
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Brunnen im Park in der Innenstadt. Auch von Gaudi, der Architekt, der Barca sehr geprägt hat. |
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Eine von vielen kleinen Gässlein. Barca vermittelt sowohl ein gemütliches als auch das Großstadt-Flair |
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Man muss diese Stadt einfach lieben: Zu Sehenswürdigkeiten werden für faule Touristen sogar Rolltreppen gebaut... |
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... vergeßt, was ich gesagt habe. |
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Die Sagrada Famillia muss man gesehen haben. Ich hätte nicht gedacht, dass mich eine Kirche wirklich noch begeistern kann. Falsch gedacht! |
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Die Architektur mutet eher modern an. |
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In 15 Jahren soll sie feritg sein, eine der schönsten Kirchen der Welt. |
Das waren auf jeden Fall zwei Wochen, die sich voll und ganz
gelohnt hatten. Das kann auf keinen Fall die letzte Reise dieser Art bleiben.
In diesem Sinne, bis zum nächsten Mal.
Cheers,
Fabi
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