Ein Tag nach dem Kajaken waren wir, d.h. Fabian, Lorenz und ich (Florian) abends um halb 7 noch 26 km vom Beginn des Heaphy Tracks entfernt, den wir am naechsten Morgen beginnen wollten. Unsere Ausruestung war wieder trocken und wir hatten Verpflegung fuer 6 Tage in der Wildnis mit uns. Aber es kam einfach kein Auto mehr, zumindest keines das uns mitgenommen haette. Um halb 9, wir wollten gerade aufgeben, hielt jedoch doch noch ein Wagen. "Heaphy Track? We live this way." Genial, wir mussten zwar zwei Stunden warten aber dann kam der perfekte Lift. Everything happens for a reason! Also ging es mit 4-wheel-drive ueber unbefestigte Strassen, durch Furten und zwei Bier fuer jeden bis zum Beginn des Tracks. Dort durften wir sogar noch umsonst campen. Es waere zu gefaehrlich gewesen sich nach Anbruch der Dunkelheit 500 m durchs Gebuesch zu schlagen. Man darf naemlich nur 500 m entfernt des Tracks umsonst campen.
Am naechsten Tag ging es dann endlich los, 82 km durch die Wildnis. Mit der gesamten Ausruestung fuer unseren Aufenthalt in Neuseeland zusaetzlich zur Verpflegung auf dem Ruecken. Teilweise waren wir Tagesmaersche von der naechsten befestigten Strasse oder auch nur einem Mobilfunknetz entfernt. Ich hatte noch nicht einmal kuenstliches Licht, da meine Taschenlampe just in time den Geist aufgegeben hatte.
Am ersten Tag ging es fast 18 km durchgehend bergauf. Waehrend man so lief kamen mir Saetze wie "You don't wanna walk Heaphy with this backpack" in den Sinn, wie es mir beim hitchhiken mitgegeben wurde. Als mir dies gesagt wurde war noch nicht einmal das Essen im Rucksack. Jeder hatte unterwegs ein paar wehwehchen aber nichtsdestotrotz kamen wir irgendwie vorwaerts. Am Abend schlugen wir ca. 50 m enfernt der Tracks unsere Zelte auf und tranken Tee. Die Nacht war schweinekalt und wer vorher aufgepasst hat kann sich denken in welchen Schwierigkeiten wir am naechsten Morgen steckten. Ein DOC-Ranger hatte gesehen, dass wir zu nahe am Track gecampt hatten und wir mussten deshalb eine Strafe von jeweils 16$ zahlen. Eine zwar verkraftbare aber peinliche und vor allem unnoetige Sache, vor allem da eine halbe Stunde weiter eine gigantische Grasflaeche gewesen waere, die sehr an Rohan aus HdR erinnerte, wo man ueberall haette zelten koennen.
Spaeter an diesem Tag ging es bei staendigem auf und ab durch, wie es fuer Neuseeland typisch ist, voellig verschiedene Landschaften. Es gab Wald, Gras und Buschlandschaft soweit das Auge reichte. Am Abend schlugen wir die Zelte deutlich weiter entfernt des Tracks auf. Bei herrlicher Natur ging es am folgenden Tag stetig bergab, bis die Landschaft um uns herum einem tropischem Regenwald glich. Dort wollten wir bei einem Fluss einen Ruhetag einlegen. Die Rucksaecke wurden zwar leichter aber unsere Beine immer schwerer. Der Ruhetag glich jedoch eher einer Blutspende. Es gab einfach unglaublich viele Sandflies. Morgens haette wohl jeder von uns schwoehren koennen, dass es regnet, das Geraeusch kam jedoch von diesen Drecksviechern, de gegen die Zeltwand flogen. Der Tag war trotzdem ziemlich entspannend und die Idylle wurde nur von einem Hubschraubaer durchbrochen der ploetzlich knapp ueber unseren Koepfen hin und her flog und einige 100 m entfernt von uns landete. Es kam heraus, dass dort, mitten im Dschungel, die Basis fuer eine Hoehlenexpedition vorbereitet wurde.
Als es am naechsten Tag weiter ging wurde die Gegend immer tropischer und paradisischer. Als wir die Westkueste erreichten, kam man aus dem Staunen kaum noch heraus. Links Wasserfaelle, Felsen und Dschungel, rechts Palmen, ein weisser Sandstrand und ein azurblaues Meer. Wir waren so vertieft in den Anblick, dass wir gar nicht bemerkten wie weit wir gelaufen ware. Ploetzlich hatten wir das Ende erreicht. Dort campten wir am Strand mit abermals Wolken von Sandflies um uns herum. Unvorstellbar!
Das heraustrampen am naechsten Morgen gestaltete sich als schwieriger als erwartet, was wir ab diesem Zeitpunkt erlebten erfahrt ihr aber wann anders.
Bis dahin gibts noch die Bilder vom Track.
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Bevor es los ging |
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Mittagspause |
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Sonnenuntergang |
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Nachtlager |
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Gras und Busch |
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native forest |
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"einfach einen Fuss vor den anderen setzen" |
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durch den Fluss |
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ein paar Sandflies |
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Westcoast |
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fast am Ziel |
Grusse Flo, Fabi
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